slider

veranstaltungsreihe

Mittwoch, 06. Dezember 2023, 19:00 UHR

Mitgliederversammlung Morgenland e.V.



Die ordentliche Mitgliederversammlung 2023 des Vereins Morgenland e.V. findet am Mittwoch, den 06.12.2023, um 19 Uhr in den Räumen des Vereins in der Sillemstraße 79, 20257 Hamburg statt.

Dienstag, 10. Oktober 2023, 18:30 UHR

War der Hamburger Aufstand von 1923 notwendig?

Ursachen und Lehren der Erhebung



Seit Ende 1922 wuchs die Arbeitslosigkeit in Hamburg rasant. Unter anderem wegen Hyperinflation verschlechterte sich 1923 die wirtschaftliche Lage rapide. Verbraucher wurden zornig, die KPD gewann an Zulauf und fühlte sich ermutigt, am 23. Oktober 1923 einen Aufstand zu wagen. War der notwendig? Ein Vortrag des Berliner Historikers Dr. Günter Wehner.

Günter Wehner, geb 1932 in Berlin, war als Historiker an verschiedenen Instituten der DDR tätig, ist Mitautor am 10-bändigen biografischen Lexikon "Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945" (2002-2004), forscht und publiziert über den antifaschistischen Widerstand in Berlin.

Eine Kooperation mit Kulturverein Olmo e.V und NaturFreunde Hamburg.
Eintritt: frei

Donnerstag, 08. Juni 2023, 19:00 UHR

Paradiesgarten und Lebende Photographien

100 Jahre Vergnügungen am Schulterblatt



Am Schulterblatt, kurz vor Eimsbüttel entstanden um 1800 einige Gaststätten. Der „Paradiesgarten“ mit seinem Tanzsalon und großen Garten ist ein Beispiel für die Vergnügungsstätten und Lustgärten, die um diese Zeit in den Vorstädten und Dörfern rund um Hamburg entstanden. Bälle, Maskeraden, Feuerwerk und Konzerte, Billard und Kegeln wurden dem Publikum aus Hamburg und Altona geboten.

 

Später war der Ort als „Wirtschaftsetablissement Belle Alliance“ für den angenehmen Garten bekannt, erhielt einen riesigen Ballsaal und beherbergte große Versammlungen der Arbeiterbewegung.

 

Mit der „Vorführung Lebender Photographien“ hatte der Betreiber großen Erfolg: 1908 war das Belle Alliance das größte Kino Hamburgs. Da war der Garten aber schon in fast 30 Grundstücke aufgeteilt und bebaut.

 

Die Entwicklung dieses Grundstücks vom Lustgarten in ländlicher Umgebung zu einem bekannten Tanzsalon und Kino stellt Ulrich Mott in seinem Vortrag mit Bildern und historischen Texten dar.

 

Das „Belle Alliance“ an der Ecke Schulterblatt / Eimsbütteler Straße

Eine Veranstaltung im Rahmen des

Hamburger Architektur Sommers 2023

 

logo_architektursommer.JPG (10 KB)

Eintritt: freiSpenden willkommen

Montag, 22. Mai 2023, 18:30 UHR

Anita Sellenschloh – „Wer hat schon eine Oma aus dem Widerstand?“

Ein Abend mit Texten und Musik



„Wenn sich heute, viel zu spät, mehr und besonders junge Menschen für den Widerstand im Faschismus interessieren, kann es uns ja nur freuen. Es bestärkt uns in dem Bewusstsein, daß der Tod unserer Kameraden und der Kampf gegen den faschistischen Terror nicht vergeblich waren.“ [Anita Sellenschloh]

 

Anita Sellenschloh (1911–1997) wächst im Stadtteil Eimsbüttel auf und besucht die Reformschule in der Telemannstraße. Bereits im Alter von 16 Jahren beginnt sie ihre politische Tätigkeit und tritt dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) bei. 1930 gründet sie die Antifa-Jugend in Hamburg. 1933 beginnt sie mit der Organisation illegaler Treffpunkte für Widerstandskämpfer:innen, es folgt eine erste Verhaftung. Anfang 1934 wird sie vom Hanseatischen Oberlandesgericht wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. 14 Monate davon verbringt sie in Isolationshaft. Nach ihrer Entlassung verteilt sie weiter Flugblätter und ist für verschiedene Widerstandsgruppen tätig.

 

Bis 1943 wird Anita Sellenschloh neun Mal in Haft genommen, während der Verhöre im "Stadthaus" – dem Gestapo-Hauptquartier – brutal misshandelt und mehrere Male inhaftiert. Nach Kriegsende wird Anita Sellenschloh Lehrerin. Ein Schwerpunkt ihres Unterrichts ist die Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus. Sie tritt nach ihrer Pensionierung als Zeitzeugin an Schulen und Universitäten auf, ist eine der Gründerinnen der Willi-Bredel-Gesellschaft e.V., Mitglied bei der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und beim Auschwitz-Komitee. In Langenhorn trägt eine Straße ihren Namen.

 

Anhand von Texten, Nachrufen und Interviews, aber besonders aus den Notizen ihrer Großmutter erinnern Jenny und Inés Fabig an das beeindruckende Leben der Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus: Anita Sellenschloh.

 

Anita Sellenschloh (Foto: privat)

Musikalische Begleitung: Simon Raben

 

Eine Veranstaltung der VVN/BdA in Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel

Eintritt: freiSpenden erbeten

Sonntag, 07. Mai 2023, 15:00 UHR

"Was macht die Welt, in der wir zuhause sind?"

Lesung aus dem Briefwechsel der Familie Lüders



In diesem Buch findet sich der Briefwechsel (1942–1945) zwischen Walther Lüders, seiner Frau Lina und deren gemeinsamen Sohn Axel.

 

Diese drei Personen standen während des zweiten Weltkrieges von drei unterschiedlichen Orten aus im Briefwechsel miteinander. Walther war als Widerstandskämpfer im Konzentrationslager inhaftiert, Lina wohnte in Hamburg, und Axel, ihr Sohn, befand sich an der Front. Damit sind drei historische Perspektiven dieser Zeit gegeben, die diesen Briefwechsel so aufschlussreich machen.

 

Durch die Trennung der einzelnen Familienmitglieder ist der gesamte Briefverkehr unterlegt durch einen Sehnsuchtsaspekt, der in allen Briefen mehr oder weniger mitschwingt.

 

Axel Lüders gründete 1956 die Buchhandlung Lüders in Eimsbüttel.

 

Eine Lesung im Rahmen der Veranstaltungreihe "Denk mal am Ort"

 

Cover: Donat Verlag

Vortragende: Andreas Münzer (Autor) Iris Bettina Kaiser (Schauspielerin) Tom Keidel (Schauspieler).

 

Die Lesung der Briefe wird kommentiert von Herbert Diercks, Historiker und ehem. wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte des Konzentratsionslagers Neuengamme, und Mitherausgeber des Buches.

Eintritt: freiSpenden erbeten

Sonntag, 30. April 2023, 19:00 UHR

Von der Lebensreform zur Studentenbewegung

Eine Lesung aus zwei Romanen des literarischen Verlages Edition Contra-Bass



Der Literarische Verlag Edition Contra-Bass wurde 2010 in Hamburg-Eimsbüttel gegründet. In der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel stellen die Verleger:innen Astrid Schmeda und Gerd Stange ihre neuen Romane vor.

 

Astrid Schmeda liest aus ihrem Roman „Meer mein Meer“

Lerke lebt in den Pyrenäen, als ihr Sohn 2008 in Athen beim Aufstand verhaftet wird. Sie versucht, ihn zu befreien, und begegnet dabei ihrer eigenen Geschichte: Es ist die Zeit, in der die Studentenbewegung in den Seminaren noch ihre Wellen schlägt. Dort lernt sie den „Revolutionär“ Jef und den „Philosophen“ Clemens kennen. Sie initiieren eine Gesprächsgruppe im Jugendgefängnis Neuengamme, am Ort des ehemaligen KZ. Lerke, Jef und Clemens sind davon überzeugt, dass Kriminalität keine individuelle Schuld und nicht mit Strafen zu bekämpfen ist.

 

Gerd Stange liest aus seinem Roman „Das hugenottische Erbe“

Am Ende des 2. Weltkriegs wächst Bernd in Hamburg in einem weiblichen Nest zwischen Großmutter, Mutter und Tante auf. Seine Oma verschrieb sich nach dem 1. Weltkrieg mit ihrem Mann in der Lebensreformbewegung für eine bessere, freie Welt. Der Roman begleitet Bernd und seine Oma bis in die siebziger Jahre vor dem Hintergrund der Hamburger Nachkriegsgeschichte. Bernd begibt sich auf Spurensuche der hugenottischen Vorfahren seiner Oma. Sie führt ihn zwei Jahrhunderte zurück in die Cevennen Südfrankreichs.

 

 

Edition Contra-Bass veröffentlichen Romane und Erzählungen (Belletristik), sowie Sachbücher zu Politik, Philosophie, Pädagogik, Psychologie/Psychotherapie.

Eintritt: freiSpenden wilkommen

Montag, 24. April 2023, 18:30 UHR

Über das widerständige Leben der Ursula Levien

Von der SAJ in den kommunistischen Widerstand – Eine Lesung



Ursula "Ulla" Levien (1916–2010) wuchs in einem sozialdemokratischen Elternhaus auf. Zuerst war sie bei den Kinderfreunden und trat dann in die SAJ (Sozialistische Arbeiterjugend) ein. 1934 lernte sie Ludwig Levien kennen und kam so in den kommustischen Widerstand. Die beiden heirateten. Zehn Tage nach ihrer Hochzeit 1935 wurde Ludwig verhaftet, kam zunächst ins Stadthaus (Gestapo-Hauptquartier) und dann ins KZ Fuhlsbüttel. Später, im 2. Weltkrieg, half Ulla Zwangsarbeiter*innen im Dorf Sprengel durch Medikamente, Pflaster, Magenpulver und Lebensmittel.

 

Erzählt wird ihre Geschichte von ihrer Tocher Helga Buschmann, ihrem Enkel André Buschmann und ihrer Schwiegerenkelin Tanja Buschmann nach Aufzeichnungen der Lebenserinerungen von Ursula und Ludwig. Ergänzt werden ihre Erinnerungen durch Fotos und Erinnerungen der Famlie Levien/Buschmann.

 

Ursula "Ulla" Levien (Foto: privat)

Eine Veranstaltung der VVN/BdA in Kooperation mit der Gedenkstätte Ernst Thälmann Hamburg und der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel

Eintritt: freiSpenden willkommen

Dienstag, 18. April 2023, 19:00 UHR

Geschichte und Geschichten des Alten Niendorfer Friedhofs

Buchpräsentation über ein Vierteljahrtausend Niendorfer Bestattungskultur



Vier Jahre lang erforschte Autor Manfred Meyer den Alten Niendorfer Friedhof. Er war fasziniert von den Entwicklungen, als aus den holsteinischen Kollaudörfern rasant wachsende Hamburger Stadtteile wurden. Besonders interessierten ihn die hier bestatteten Menschen, deren Namen auf den Grabsteinen zu lesen sind. Ihre Geschichten leben auf – wenn man sie entdeckt.

 

Manfred Meyer porträtiert alte Niendorfer, Schnelsener und Lokstedter Familien, Bauern, Handwerker, Gastwirte. Aus der Gründerzeit sind Hamburger Bankiers, Kaufleute, Reeder, Senatoren vertreten, aber auch Promis der Neuzeit: Schauspieler, Sportler, Künstler und weniger bekannte Menschen, die jedoch Außergewöhnliches geleistet haben. Auch Eimsbütteler Persönlichkeiten, die hier beigesetzt wurden, sind ausführlich beschrieben.

 

Im Dezember 2022 kam das neue Buch über den Alten Niendorfer Friedhof in den Handel. Der Autor stellt es bei uns vor!

Bildrechte: Forum Kollau
Eintritt: freiSpenden willkommen

Dienstag, 28. Februar 2023, 19:00 UHR

Ein großer Deal

Die Rückgabe der Benin-Bronzen im neokolonialen Kontext und Missachtung der Ansprüche der Betroffenen

Ein Vortrag von Dr. Claus Deimel



Die Rückgabe der „Benin-Bronzen“ an den nigerianischen Staat geht derzeit in die Geschichte ein als Wegbereitung auch zukünftiger Restitution von Kriegsraub in kolonialen Zusammenhängen. Erst seit kurzer Zeit sind Ansprüche der Nachfahren jener Sklaven bekannt, die Opfer des vom Benin-Adel mit zu verantworteten Sklavenhandels während der Kolonialzeit wurden.

 

Eine Aufarbeitung dieses Tatbestandes hat bis heute kaum stattgefunden und wird nachweislich immer wieder unterdrückt. Gleichzeitig beschreiben Verantwortliche die Restitution von Kriegsraub unter ehemaligen Akteuren der Kolonialzeit als ein Symbol für die Identität Afrikas. Fragt sich, welche Identität gemeint ist: die Identität von Machthabern, die mit Sklaverei reich geworden sind oder die jener Menschen, die unter ihnen zu leiden haben.

 

Der Vortrag nimmt Bezug auf eine neokoloniale Symbolpolitik.

 

Poster: THEY BELONG TO ALL OF US

Copyright: Deadria Farmer-Paellmann/Restitution Study Group, New York City.

Claus Deimel war über viele Jahre Direktor der Sächsischen Ethnografischen Sammlungen.

 

Kooperationsveranstaltung von Olmo e.V. und der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel

Eintritt: freiSpenden willkommen