REIHE SCHAUPLATZ
Aktuelles
03.07.2023 - 12.10.2023
Künstlerinnen der Galerie 2022/2023
In unserem virtuellen Galerieraum zeigen wir Werke der Künstlerinnen, die bis Sommer 2023 bei uns ausgestellt haben: LINK
Im Oktober 2023 geht es dann mit den Ausstellungen im Galerieraum in der Sillemstraße weiter.
14.10.2023 - 29.09.2023
VELATO
Adriane Steckhan
Tranferierte Fotografie und Skulptur
Eröffnung: Freitag, 13. Oktober 2023, 18 Uhr
Einführung: Dr. Thomas Piesbergen
Öffnungszeiten: freitags und samstags 16–18 Uhr, sonntags 11–13 Uhr
Die Ausstellung ist zeitgleich im virtuellen Galerieraum zu sehen: LINK
Werkstattgespräch: Donnerstag, 26. Oktober 2023, 20 Uhr in der Galerie
Finissage: Samstag, 28.Oktober 2023, 16 - 18 Uhr
(am Sonntag, dem 29. Oktober ist die Ausstellung von 11 - 13 Uhr geöffnet)
Die Ausstellung wird vom Bezirksamt Eimsbüttel gefördert.

„Das grelle, blendende Licht und das absolute Dunkel (…) markieren Grenzen, hinter denen das Leben zu Ende geht.“
Dieses Zitat Milan Kunderas scheint wie geschaffen, um sich der Bildsprache und den Themen Adriane Steckhans anzunähern. Denn es sind Motive der Endlichkeit und der Zerstörung, die sie in Überbelichtungen nahezu verschwinden lässt oder in tiefer Dunkelheit versenkt. Die Fotografien von Ruinen, verhüllten Körpern und Schädelstätten, abstrahiert durch Unschärfen, sind übertragen in transluzide Häute aus Acrylpolymer mit einer organisch strukturierten Oberfläche von unerwarteter Sinnlichkeit und irritierendem Eigenleben. In einer Zeit, die betäubt und geblendet ist von allgegenwärtiger Sichtbarkeit, fordert Adriane Steckhan so die Vorstellungskraft der Betrachter*innen heraus, das Verborgene zu erahnen. Dabei nutzt sie nicht nur Licht, Schatten, Unschärfe und Oberflächeneffekte sondern auch die konkrete Verhüllung, mit der bereits der neapolitanische Meister Guiseppe Sanmartino im späten Barock seinem Cristo Velato, namensgebend für die aktuelle Ausstellung, den erschreckenden Anschein tatsächlichen Todes gab.
So findet Adriane Steckhan mit ihren vielschichtigen, installativen Werken und Skulpturen einen ästhetisch wie emotional überzeugenden Ausdruck, um in einer Welt, die sich daran gewöhnt hat, die schwer zu ertragenden Tatsachen zu verdrängen oder durch plakative Überrepräsentation zu verharmlosen, wieder in ihrer ganzen essentiellen Tiefe sichtbar und spürbar zu machen.