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Linker Aufbruch

Dienstag, 18. Februar 2020, 19:30 UHR

Der Verlag Association 1972–1979

Vortrag von Klaus Körner



Das Anwachsen der linken Bewegung war mit einer Flügelbildung zwischen Anarchisten, Reformisten und Alternativen verbunden. Einig war man sich in der Bedeutung von theoretischer Bildung. In einer Hamburger WG wurde 1967 der Plan für eine nichtkommerzielle sozialistische Buchhandlung entwickelt. Am 15. Juni 1968 eröffnete der Buchladen „spartakus“. Bald entstand die Forderung nach eigenen Schriften. Doch die roten Bände wurden häufig mit dem neu entstandenen DKP-nahen Hochschulverband MSB Spartakus identifiziert. Also erhielt die neu gegründete Verlags-GmbH 1972 den Namen „Association“.

 

Das Verlagsprogramm hatte vier Themenschwerpunkte: Klassenkampf, revolutionäre Theorie, AKW-Bewegung und Umweltschutz sowie Emanzipation und Erziehung. Die Bücher erhielten eine „proletarische“ Ausstattung: kartonierter Einband, koloriertes Umschlagfoto mit sichtbarer Preisangabe. Der revolutionäre Funke sprang nicht von den kämpferischen Studenten auf die Arbeitermassen über, aber die Umwelt- und AKW-Bewegung führte zur „Bunten Liste – wehrt euch!“ und damit letztlich zur Entstehung einer grün-alternativen Partei.

 

Cover: Association-Verlag

Klaus Körner, Jg. 1939, freier Autor für Zeit- und Verlagsgeschichte.

Eintritt: freiSpenden erbeten